Walter Döllinger mit seinem Lieblings-Accessoire
Wenn Sie unser Magazin regelmäßig lesen, dann haben Sie schon ein Stück von Walter Döllinger kennengelernt – seine Photographie. Denn viele seiner Photos haben wir hier schon verwendet.
„Vorbilder haben seinen Lebensweg geprägt“, sagt Walter Döllinger, von der Schullaufbahn über das Studium hin zu seinem spannenden Lebenslauf.
Der Zufall hat ihn von Nürnberg nach Bonn in die Politik gebracht. Im Ministerium für Forschung und Technologie erlebte und gestaltete er Forschung und Innovation – national und international – hautnah. Zu den täglichen Themengebieten gehörten Kernkraft, Gentechnik, Mikroelektronik, Luft- und Raumfahrt, Medizin- und Pharmaforschung. Als Büroleiter von zwei Ministern (Heinz Riesenhuber und Mathias Wissmann) hat Walter den Politikbetrieb in der Regierung Kohl kennen gelernt und war angetan vom „politischen Raumschiff Bonn“, bis 1991 die Entscheidung zugunsten von Berlin als Regierungssitz gefallen war. Jürgen Rüttgers, der vor seiner Zeit als NRW Ministerpräsident von 1994 bis 1998 Forschungsminister war, holte Walter Döllinger 2007 als Staatssekretär in seine Landesregierung NRW.
Von 2004 bis 2008 hat Walter eine Auszeit vom Politikbetrieb genommen und war beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt für das internationale Raumfahrtgeschäft zuständig. Zahlreiche Missionen, die heute noch im Orbit fliegen, sind während dieser Zeit umgesetzt worden. „Spektakulär waren die Parabelflüge mit Astronauten für das Training in der Schwerelosigkeit. Aufregend die Besuche früherer amerikanischer Astronauten, die während der Apollo-Missionen in den 60er Jahren den Mond betreten haben und davon berichteten. Unvergesslich die Erschütterungen bei den Raketenstarts in Cape Kanaveral, frz. Guayana oder Baikonur“, erzählt Walter.
In 2010 ging die Landtagswahl NRW für die Regierung Rüttgers verloren. In der Folge wurden politische Beamte in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Seine Frau brachte ihn schließlich auf die Idee Golf auszuprobieren, seitdem hat ihn der Sport gepackt.
Viele nette und interessante Mitspieler habe er auf dem schönsten Golfplatz im Bergische Land kennen- und schätzengelernt. Den Club und vor allem die Mangos-Truppe mit dem obligatorischen „Golfdienstag“ nennt er mittlerweile seine neue sportliche Heimat.
Ihr Lieblingssport?
Mittlerweile Golf (für mich früher undenkbar). Über 25 Jahre habe ich intensiv Ausdauersport, auch wettkampfmäßig, betrieben und das Golfspiel immer für „esoterisch“ betrachtet. Meine Frau hat mir den Tipp gegeben. „Du hast doch jetzt Zeit, versuche es einmal mit Golf und wenn es keinen Spaß macht, dann war’s das eben“. Martin Wiemer hat mir im Sommer 2010 die ersten Golfschwünge beigebracht und mit der Platzreife zugleich den Golfvirus eingepflanzt. Seitdem liebe ich diesen Sport als eine ideale Kombination von Beweglichkeit, Biomechanik, Ausdauer und Konzentration und Taktik. Noch fehlt mir das letzte Quäntchen Gelassenheit.
Und wiederentdeckt habe ich die (digitale) Fotographie, deren technische Möglichkeiten eine völlig neue Bilderwelt erschließen.
Ihr aktueller Lieblingssong?
„Renegades“ von X Ambassador
Ihr Lieblingsgeruch/Duft?
Eau Sauvage von Dior (ein Sommer-Klassiker seit 1966, den ich mir schon als Student gegönnt habe)
Ihr Lieblingszitat?
„Wer nicht auf die Schnauze fallen will, kann sich nur kriechend fortbewegen“
(Spruch meines früheren Forschungsministers a.D. Heinz Riesenhuber)
Ihr Lieblingsgericht?
Penne al Arrabiata (auch in der Casa Lorenzo)
Ihre Lieblingsserie?
Keine, dafür ist mir die Zeit zu schade
Ihre Lieblingsstadt?
Düsseldorf, eine Stadt mit Herz, Charme und hübschen Frauen
Was bedeutet für Sie Glück?
Mit sich und den Seinen im Reinen sein und sich jeden Tag erneut darüber freuen können, dass man gesund über den Platz gehen kann.
Was bedeutet für Sie Erfolg?
Jeder Mensch braucht Erfolg und Anerkennung. Aber, Erfolg kann auch eine Droge werden. Wer ohne diese Droge nicht leben kann, wird irgendwann in eine Krise geraten.
Mein Hauptschullehrer, der mich schon als kleiner Junge für Sport, Disziplin und Teamfähigkeit begeistert hat (Mens sana in corpore sano). Eine Einstellung, der ich bis heute treu geblieben bin. Mein Mathelehrer auf dem Gymnasium, der uns immer einhämmerte, nicht die soziale Herkunft ist entscheidend sondern Fleiß, Leistung und Können. Und schließlich mein Doktorvater, der das Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ beherrschte und unerbittlich von seinen Assistenten alle jene Fähigkeiten und Eigenschaften eingefordert hat, die mir im späteren (Berufs-)Leben über manche Hürde hinweg geholfen haben.
Was bedeutet für Sie Verantwortung und Engagement?
Meine Grundsatz lautet: „Entweder mache ich etwas ganz und richtig, oder ich lasse es“.
Deshalb mag ich auch Menschen, deren Wort schlicht und einfach gilt.